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AutorenbildTatjana Pfarr

Momente der Achtsamkeit im Alltag als Zweifachmama


Der anstrengendste und schönste 24/7 Job der Welt: Mamasein. Wie schafft man es im Trubel der Fremdbestimmung Momente der Ruhe und Achtsamkeit zu finden? Und wieso dir genau das helfen kann, dich wieder mehr wie du selbst und nicht nur eine fremdbestimmte, ständig gebrauchte Person zu fühlen, darum geht es im heutigen Artikel.


Alltagstrubel


Ob Mama oder nicht, wir kennen es alle, dass und der Strom des Alltags mit sich reißt und wir uns irgendwo dazwischen verlieren. Dann wachen wir eines Morgens auf und wissen nicht mehr wo uns der Kopf steht. Wir freuen uns auf das Wochenende, den Urlaub oder einfach schon den Feierabend - doch, ups, den gibt's ja als Mama nicht. Und so geht es immer und immer weiter - nach einer schlaflosen Nacht, früh morgens von den Kindern geweckt werden, oder versuchen vor ihnen aufzustehen um vielleicht kurz die Ruhe vor dem Sturm genießen zu können, und dann gehts richtig los: Spielen, Anziehen, Frühstück vorbereiten und essen, Zähne putzen, die Großen für den Kindergarten fertig machen, während das Baby gestillt werden will... wie der Tag weiterläuft kann ja jede(r) für sich selbst weiterführen.


Wie soll man in diesem fremdbestimmten Alltagstrubel nun zur Ruhe finden?


In der Ruhe liegt die Kraft


In diesem Fall eher in der Achtsamkeit. Bewusst rede ich hier nicht von richtigen Pausen nehmen, von einer Auszeit. Denn die ist vielen (alleinerziehenden) Mamas einfach verwehrt. Doch wir können genau in diesem immer gleichen, teils auf so komische Weise langweiligem Rhythmus, Ruhe und Erfüllung finden.


Wir dürfen das Pferd nicht von hinten aufsatteln und uns denken "Ach, wenn ich doch nur 30 Minuten Pause hätte...". Das funktioniert genauso wenig wie der Gedanke "Ach, wenn ich doch nur beweglich wäre, könnte ich auch ins Yoga gehen." oder "Ach, wenn ich doch endlich fitter wäre, wäre ich glücklich."


Wir müssen zuerst den Ist-Zustand vollkommen akzeptieren, als das was er im Hier und Jetzt ist. Du bist Mama. Punkt. Vielleicht alleinerziehend, vielleicht im Co-Parenting System, nebenbei noch Karrierefrau oder ganz klassisch als Hausmama zuhause. Es ist was es ist.


Und wenn wir das nun mit völliger Sanftmütigkeit anerkannt und akzeptiert haben? Dann ist es Zeit für die wirkliche Veränderung: Ruhe und Achtsamkeit im Trubel.



Die kleinen Momente


Sei präsent in all den kleinen Momenten mit deinen Kindern. Das klingt anstrengend? Ist es auch. Aber nicht so anstrengend, wie sich einfach mitreißen zu lassen vom Trubel. Und auf lange Sicht schöpft du aus dieser Präsenz Energie. Wir sind nicht für Multitasking gemacht, unser Gehirn mag das einfach nicht und dennoch versuchen wir es immer und immer wieder.


Wie ziehst du morgens deine Kinder an? Ist es einfach eine routinierte Aufgabe, die erledigt werden muss? Vielleicht sogar total der Stressfaktor, weil dein Kind so gar keine Lust auf Anziehen und Wickeln hat (ich habe selbst so ein Exemplar)? Versuch' es einfach mal mit kompletter Präsenz und Hingabe. Du darfst dieses kleine Geschöpf, dass dir so sehr in allem vertraut und von dir abhängt, anziehen! Allein dieser Gedanke wird nicht nur dir Ruhe bringen, sondern dein Kind bekommt ein ganz anderes Gefühl vermittelt. Aber um falsche Hoffnungen gar nicht erst aufkommen zu lassen: Nur weil du auf einmal mit Achtsamkeit und Hingabe dein Kind anziehst und die Ruhe selbst bist, heißt das nicht, dass dein Kind Anziehen auf einmal toll findet...


Wie bereitest du das Frühstück vor? In Hektik oder auch hier mit der Liebe, die es bedarf einem anderen Menschen Essen servieren zu dürfen? Diese kleinen Momente beinhalten jeder für sich ein unfassbar großes Potenzial der Achtsamkeit und somit der Möglichkeit tatsächlich daraus Energie zu schöpfen.


Atmen.


Doch es gibt sie einfach: Diese Tage an denen keine Kraft für Achtsamkeit zu bleiben scheint. Morgens nicht eine Minute Zeit zu bekommen um wach zu werden und direkt mit einem Kind konfrontiert zu sein, was schlecht geschlafen hat und hungrig ist, während das andere ganz dringend und sofort auf Toilette muss, aber das nur mit Mama.


Atme. Schließe die Augen und atme tief und aus. Auch dieser Tag wird vorüber gehen. Und während du das eine Kind auf der Toilette abhältst und das andere mit sehr großen Emotionen durchs Bad poltert, nimm diese drei tiefen Atemzüge und sage dir selbst: "Auch dieser Tag wird vorbei gehen und ein neuer beginnen." Und es liegt allein bei dir, ob du diesen Tag einfach so vorbeiziehen lässt und dich von all den großen Gefühlen und Bedürfnissen deiner Kinder aus der Ruhe bringen lässt oder immer wieder in dich gehst, achtsam im Moment bleibst in dem Wissen, dass dir so am Ende mehr Energie übrig bleibt.



Meine liebsten Achtsamkeitsmomente


Ich habe für mich feste Momente, fast schon kleine Rituale gefunden, die mich immer wieder zurück zum Jetzt und zurück zu meiner inneren Ruhe bringen. Und die mir dabei helfen, die Schönheit dieser so kurzen Kindsjahre wahrzunehmen (auch wenn ich gefühlt im doppelten Tempo altere). Morgens nach dem Aufwachen tief zu atmen, mich zu strecken und meinen Körper bewusst aufzuwecken, danach ein Glas Wasser trinken, jeden Schluck schmecken und mir vorzustellen wie er meinen über Nacht dehydrierten Körper wieder mit Feuchtigkeit versorgt. Meinen Kindern ein Lächeln zu schenken während ich die Kaffeemaschine anschalte. Den Duft des frischgemahlenen Kaffees wahrzunehmen, während wir die Morgensluft, die durch die offenen Fenster weht, einatmen. Und auch, wenn ich weiß, dass ich den Kaffee höchstwahrscheinlich nicht warm trinken werde, ist allein dieser Prozess schon Entspannung pur.


Aber mein allerliebster Achtsamkeitsmoment und der aus dem ich alle Energie schöpfen kann, ist der, wenn wir abends alle in einem Bett liegen, die Kinder gerade eingeschlafen sind und ich in ihre ruhenden Gesichter schaue, mit meinen Händen ganz bewusst über ihre Köpfe streiche und ihnen einen Kuss auf die so warme und weiche Stirn hauche. Dann überflutet mich eine Dankbarkeit und Liebe, die ich nie für möglich gehalten habe. Und gleichzeitig das Wissen, dass egal wie mies der Tag war, sie schlafend und sicher im Bett liegen und wir morgen die Möglichkeit auf einen Neustart haben.


Hast du als Mama solche Achtsamkeitsmomente? Fällt es dir leicht präsent zu bleiben oder möchtest du mehr daran arbeiten?


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