Das ist definitiv ein Artikel nur für Mamas (bzw. Papas) und die, die es zeitnah werden (wollen). Denn dieses Gefühl kennt man einfach ohne Kinder nicht so.
Die Idee zu diesem Artikel kam mir schon vor längerer Zeit und ist durch Gespräche mit zwei meiner engsten Mama-Freundinnen entstanden. In diesen Gesprächen, die unabhängig voneinander stattgefunden haben, kamen wir nämlich darauf, dass das Zusammensein mit kleinen Kindern ein ganz eigenes Gefühl der Langeweile mit sich bringen kann. Und das ist etwas paradox. Denn eigentlich haben wir mit kleinen Kindern zu Hause unfassbar viel zu tun, Zeit zum Ausruhen bleibt kaum, wir werden gebraucht und das 24/7. Klingt nach außen so, dass nicht viel Raum für Langeweile bleiben kann - und dennoch ist sie da.
Spielen mit kleinen Kindern kann unglaublich spaßig sein, es kann aber auch einfach sehr monoton sein. Mit kleinen Kindern spazieren gehen, klingt sehr romantisch, wird aber auch langweilig, wenn wir ständig stehen bleiben oder 20 Minuten eine Raupe beobachten dürfen.
Es ist einfach dieses monotone und abgestumpfte Gefühl, welches sich ausbreiten kann. Und das vor allem dann, wenn wir die Kinder sehr lange zu Hause betreuen. Auch macht die Umgebung einen großen Unterschied. Wohnen wir auf einem Dorf ohne große Infrastruktur, alle Dorfbewohner arbeiten, andere Mamas auch und die Mamas, die ebenso zu Hause sind, wohnen weiter weg? Oh, glaubt mir, dass in dieser Situation das Wort Mama-Langeweile eine ganz andere Dimension einnimmt (man füge dann vielleicht noch eine weltweite Pandemie hinzu).
Die Situation wird etwas leichter und weniger langweilig in der Stadt. Aber auch hier findet nicht jeden Tag Programm statt - und das sollte es auch gar nicht! Aber für uns Erwachsene kann es ohne Programm sehr, sehr öde werden. Aber es gibt einen Ausweg.
Die Weg aus der Langweile
Das ist keine Garantie, dass du nie wieder dieses Gefühl haben wirst oder immer Spaß und Freude im Beisammensein mit den Kleinsten empfindest, aber dieser Weg kann helfen, dass es leichter wird. Mehr Leichtigkeit in den Alltag als Mama zu bringen, sorgt dafür weniger im Monotonen festzuhängen.
Der Weg aus der Mama-Langeweile führt uns über den Weg der absoluten Präsenz und Achtsamkeit im Umgang mit den Kindern. Und definitiv nicht über den Weg des Mehr - mehr Spielzeug, mehr Beschäftigung, mehr Programmpunkte. Kinder brauchen wenig und davon sehr viel. Sie brauchen viel Platz und Raum um einfach Sein zu können.
Mit Sicherheit ist es kein einfacher Weg und die ganze Zeit präsent zu sein, fordert viel. Aber wir bekommen mindestens genauso viel zurück. Es ist natürlich nicht möglich 24/7 dauerhaft in absoluter Präsenz zu sein! Das müssen wir aber auch nicht, da auch unsere Kinder einfach nur mal sein wollen und das auch mal ohne Mamas und Papas Aufmerksamkeit.
Die Welt durch Kinderaugen sehen
Mit Kindern zusammen zu sein, birgt ein großes Potenzial für innere Zufriedenheit und Freude. Wenn wir es schaffen, die Welt mir ihren Augen zu sehen. Die Faszination nachzuempfinden, die es mit sich bringen kann, eine kleine Raupe dabei zu beobachten, wie sie sich von einem Blatt "abseilt" und ob sie das wohl schaffen wird und wenn ja, wie lange sie dafür wohl brauchen mag? Und was geschieht eigentlich, wenn die Dreijährige der Raupe "etwas Anschwung" geben möchte? Das kann furchtbar erheiternd und freudvoll sein. Wenn wir uns darauf einlassen und unser inneres Kind hervorlocken.
Kinder miteinbinden
Ganz nach dem Prinzip von Maria Montessori: "Ich helfe dir, es selbst zu tun." sollten wir unsere Kinder einbinden und ihnen Aufgaben geben, die sie erfüllen können oder an denen sie wachsen. Das stärkt ihre Selbstwirksamkeit und wir können Alltagsaufgaben bewältigen, wenn auch langsamer und manchmal vielleicht mit "mehr Arbeit" danach. Aber mehr Arbeit bedeutet gleichzeitig weniger Langeweile ;)
Außerdem finde ich es persönlich sehr wichtig, den Haushalt eben nicht zu machen, wenn die Kinder schlafen, sondern wenn sie wach sind. Sie sollen sehen, dass es einfach Arbeit benötigt eine Wohnung oder ein Haus zu pflegen. Denn nur durch vorleben, lernen sie. Wir können nicht erwarten, dass sie ihre Zimmer selbstständig aufräumen, wenn sie uns nie dabei sehen, wie wir putzen und Ordnung schaffen, weil wir das nur tun, wenn sie schlafen oder in Betreuung sind. Also scheu ich nicht davor die gemeinsame Zeit einfach mit alltäglichen Dingen zu füllen.
Ich durfte feststellen, dass durch dieses bewusste Sein mit den Kindern, auf einmal auch mehr Kreativität und Leichtigkeit in mein Leben eintrat. Mein inneres Kind hat immer mehr Spielideen, der Spaziergang wird auf einmal auch für mich zum großen Abenteuer und das Beobachten der Vögel am Morgen im Garten führt zum Ausdenken spannender Geschichten über eben diese. Mama-Langeweile gibt es bei mir nur noch an sehr wenigen Tagen und dann ist sie auch vollkommen ok und darf sein.
Hast du vielleicht Tipps für dich gefunden, die dir gegen dieses Gefühl der Langeweile im Mama-Alltag geholfen haben?
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