Babysachen sind einfach niedlich. Alles ist so winzig und sieht zuckersüß aus. Dann sieht man in den Sozialen Medien noch all diese wunderschönen Fotografien und denk sich: "Genau das braucht mein Baby auch!" Aber braucht es das wirklich? Der Frage bin ich schon in meiner ersten Schwangerschaft für mich auf den Grund gegangen und nun noch einmal - denn selbst wenn man beim ersten Kind noch so vorbereitet ist (oder sich so fühlt), man lernt aus seinen Fehlern. Und es braucht nicht viel.
Vor allem aber merkt man auch, was für einen selbst als Mutter und Familie funktioniert und was weniger. Daher sind diese Tipps zwar allgemeingültig, aber je nach Vorlieben macht jede Mama einfach was anders. Das sind einfach alle Tipps, die ich gerne damals bekommen hätte oder teils bekommen habe und super fand. Und alles Dinge, die ihr wirklich schon vor Geburt zu Hause haben solltet - also tatsächlich Erstausstattung sind. Der Rest kann dann auch gekauft werden, wenn das Baby da ist und ihr merkt, dass es sinnvoll wäre.
Minimalistisch, sinnvoll und artgerecht.
Während ich diesen Artikel geschrieben habe, habe ich festgestellt, dass er zu umfangreich für einen Artikel wird. Deswegen wird es noch zwei weitere Teile geben.
Für den Überblick hier ein Inhaltsverzeichnis:
Kleidung (Material, Menge, kein Plastik, Praktikabilität)
Schlafen (Schlafort, Utensilien, Babynest/Stubenwagen)
Im zweiten Teil erwarten euch dann Infos zum Transport, Wickeln, der Körperpflege, Essen sowie in einem dritten Teil, was für euch als Mamas sinnvoll sein kann und was ihr definitiv nicht benötigt (euch die Werbung aber weis machen möchte).
Die Kleidung
Wohl DER Punkt, auf den sich die meisten werdenden Mamis freuen: endlich all diese süßen Teile shoppen, in denen das kleine Wunder noch niedlicher aussehen wird, als sowieso schon. Lasst euch gesagt sein: Das meiste ist super unpraktisch, das Material schrecklich und sollte keine Babyhaut berühren und einfach unbequem fürs Baby.
Auf was solltet ihr achten?
1. Das Material
Gerade Neugeborene können ihre Körpertemperatur noch nicht gut regulieren. Bio-Baumwolle ist zwar schön und für später oder auch zum drüberziehen mit Sicherheit keine falsche Wahl, aber die beste Wahl trefft ihr hier tatsächlich mit Wolle, im Sommer Wolle-Seide. Wolle ist ein reines Naturprodukt und hat temperaturregulierende Eigenschaften. Und Produkte aus Wolle leiern längst nicht so schnell aus, wie z.B. Baumwollbodies. Wenn z.B. anfangs der Nabel noch blutet oder ihr viele Windelexplosionen habt, sind natürlich auch Baumwollbodies eine Option, da sie sich bei höheren Temperaturen waschen lassen. Meine Erfahrung ist aber, dass es mit Fleckenmittel/Gallseife auch aus Wolle rauszuwaschen ist. Bei Winterbabies sind Wollwalkanzüge ideal. Die fallen oft groß aus, sodass man für den hohen Preis auch lange was davon hat.
Da ihr nicht viel benötigt, tut auch der höhere Preis nicht so weh. Und viele verkaufen ihre Babysachen auch wieder weiter - second hand ist natürlich am aller besten! Schöne Marken sind hier z.B. Engel, Disana, Cosilana, Alana (dm), Joha u.ä.
2. Die Menge
Es braucht nicht viel zu Beginn. Vor allem aus den ersten Größen von 50 bis ca. 68 oder auch noch bis 74 sind die Kleinen in Windeseile rausgewachsen. Für die Geburt empfiehlt es sich ein bis zwei Outfits (=Body, Strumpfhose, Strampler/Hose, Jäckchen) in kleiner Größe (z.B. 50 oder 50/56) zu kaufen. Das reicht für die ersten Tage. Und ziemlich schnell passt das Kleine dann nur noch in Gr. 56. Wenn natürlich prophezeit wird, dass euer Baby sehr groß werden wird oder ihr beide als Eltern sehr groß seid, könnt ihr direkt nur 56 kaufen.
3. Kein Plastik.
Ein Punkt, der eigentlich unter Material gezählt hätte, den ich hier aber nochmal separat aufführen möchte. In so vielen Kleidungsstücken ist Polyester, Acryl etc. verarbeitet. Und selbst wenn es nur 20% sind, sind es 20% zu viel. Durch Polyester schwitzen die Kleinen extrem schnell, die Wärme staut sich und es ist einfach unangenehm. Nach mehrmaligem Waschen fassen sich die Kleidungsstücke auch nicht mehr gut an. Und ganz ehrlich, wer will Plastik an der Haut seines Babies?
Ein Blick auf das Etikett lohnt sich. Auch bei Geschenktem und Second-Hand.
4. Praktikabel muss es sein
Babies mögen es nicht gerne Dinge über den Kopf gezogen zubekommen. Darauf kannst du beim Kauf schon achten. Wenn du aber nicht nur Wickelbodies haben möchtest, da die meistens weiter ausgeschnitten sind, sondern auch andere, achte darauf, dass sie entweder Knöpfe an der Schulter haben oder einem Schlupfausschnitt haben. Tipp: Diese kannst du nämlich auch von unten anziehen, ebenso wie Pullis.
Bei Stramplern achte darauf, dass sie zwischen den Beinen Knöpfe haben. Du möchtest schnell und einfach Wickeln können. Ich wünschte, mir hätte das jemand damals gesagt. Denn wir hatten leider ein paar Strampler ohne besagte Knöpfe und sind das ein oder andere Mal verrückt geworden, wenn wir fast das ganze Kind ausziehen mussten, nur um die Windel zu wechseln (v.a. bei den Explosionen...). Ich weiß auch nicht, wieso es noch soooo viele gibt ohne Knöpfe. Und oft sind das die besonders hübschen - aber praktisch, geht über Aussehen! Glaubt mir...
Wie viel?
Weniger ist mehr. Vor allem für die Erstausstattung. Kauft erstmal nur das allernötigste und nur bis Größe 56. So könnt ihr in den ersten Tagen und Wochen herausfinden, was gut funktioniert und dann bei Bedarf aufstocken. Euer Baby ist kein Modepüppchen. Denkt daran, dass es bequem sein sollte und sich das Kleine uneingeschränkt bewegen kann. Für dein Baby ist es schließlich komplett neu auf einmal etwas auf der Haut zu tragen.
Unsere Standardausstattung umfasst Bodies, Strumpfhosen, Socken, Jäckchen/Pulli und Mützchen. Je nach Jahreszeit dann eben noch einen Wollwalkanzug und eine Hose/Leggings. Dinge wie Jeans, Kleidchen, Schuhe sind total unnütz, unbequem und einfach nur "Trend". Dein Baby hat davon rein gar nichts. Schuhe solltet ihr sowieso erst an die Füße eures Kindes packen, wenn es mind. 2 Wochen sicher und alleine laufen kann! Denn durch das Laufen verändert sich das Fußgewölbe extrem, wenn ihr vorher schon Schuhe anzieht, stört ihr diese Entwicklung. Am gesündesten ist es für jedes Alter(!) barfuss unterwegs zu sein.
Schlafen
Schlafort
Hier müsst ihr vorab entscheiden, wie ihr schlafen möchtet. Da ich absoluter Fan und Befürworter des Familienbettes bin, kann ich hier keine anderen Aussagen treffen zu Babybetten etc.
Ihr müsst euch natürlich als Paar einig sein und solltet keine Drogen, Alkohol, Tabak oder ähnliches konsumieren, wenn ihr euch für das Familienbett entscheidet.
Das Baby kann zwischen euch liegen oder ihr stellt ein Beistellbett ans Ehebett (aus eigener und fremder Erfahrung dient das jedoch meistens eher als Abstellbett). Achtet bitte darauf, dass ihr das Bett an der Wand stehen habt, damit das Baby nicht im Schlaf rauskullert. Ihr könnt z.B. auch ein Stillkissen hinter das Baby an den Rücken legen, wenn ihr es in Seitlage stillt.
Euer Baby braucht einen guten Schlafanzug und einen Schlafsack. Und ihr braucht keine Angst haben, dass ihr euch auf das Baby rollt! Als Mama bist du so sehr auf dein Kind ausgerichtet, dass du alles wahrnimmst. Deswegen ist aber der o.g. Punkt mit den Drogen usw. so wichtig.
Utensilien
Wie schon erwähnt benötigt euer Baby einen Schlafanzug, am besten auch hier aus Wolle-Seide zur Temperaturregulation sowie einen Schlafsack.
Eine Wolldecke oder generell Decken sind immer gut. Wenn das Kleine im Auto einschläft oder auch bei euch auf dem Schoß und ihr es nicht ablegen könnt, könnt ihr wunderbar eine Decke überlegen. Mit einer Wolldecke lässt sich das Baby auch pucken, falls ihr das machen möchtet. Aber hier bitte nicht die ganze Nacht pucken und auch auch nur bis zum 3. Monat. Pucken dient einfach als "Ersatz" für das begrenzte Gefühl in der Gebärmutter oder dann auf dem Arm und hilft, dass sich die Babies nicht durch die anfänglichen Reflexe selbst aufwecken.
Babynest
Ein Babynest ist dann sinnvoll, wenn ihr euer Baby z.B. auf dem Sofa schlafend ablegen möchtet (und könnt) und sicher gehen wollt, dass es nicht doch runterrollt. Lasst das Baby aber nie unbeaufsichtigt im Babynest und auch nicht über Nacht. Die Gefahr des plötzlichen Kindstods steigt dadurch an, da sich das Baby mit dem Kopf zur Seite drehen und evtl. keine Luft mehr bekommen kann. Achte hier bitte auch auf eine gute Qualität und wenig Weichmacher/Plastik im Material.
Stubenwagen
Wenn euer Baby alleine, abgelegt schläft, kann ein Stubenwagen oder Moseskorb Sinn machen. Vor allem, wenn noch ein zweites Kind da ist. Allerdings solltet ihr euer Kleines nicht einfach weinend ablegen, in der Hoffnung es schläft schon von alleine ein. Ein Baby sollte niemals unbegleitet(!) weinen. Babies weinen. Das ist nicht zu vermeiden. Der Unterschied ist, ob wir da sind und es begleiten oder ob wir es alleine im Zimmer lassen. Aber das ist ein ganz eigener Artikel.
Wenn ihr euch für einen Moseskorb entscheidet, solltet ihr diesen nicht mit einem schlafenden Baby darin tragen. Dafür sind sie nicht gemacht und jeder (mir bekannte) Hersteller hat diesen Hinweis auch auf seinem Produkt vermerkt. Allerdings ist dies eher ein "Nice-to-have" Artikel, der nicht unbedingt notwendig oder sinnvoll ist, aber schön aussieht.
Das wären nun auch erst einmal genug Informationen. Überlegt euch wirklich vorher, wie ihr mit eurem Kind umgehen möchtet, was für Eltern ihr sein wollt, nach welchen Werten ihr leben/"erziehen" möchtet. Das meiste kommt, wenn es soweit ist, aber ein grober Fahrplan ist enorm wichtig, um nicht komplett überrumpelt zu werden.
Weiter geht's dann mit Teil 2 in einer Woche - bis dahin frohes shoppen oder eben auch nicht :)
Habt ihr selbst noch Tipps/Anregungen? Denkt dran: Wirklich Dinge, die man direkt zu Beginn braucht, nicht die im Laufe der Zeit dann sinnvoll waren ;)
Genießt den Start in die sonnigere Jahres- und Kugelzeit :)
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