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Project 333 - 3 Monate 33 Kleidungsstücke

Wir schreiben den 01.10.20 - einem sehr merkwürdigem Jahr bisher. Und es wird noch merkwürdiger, zumindest für mich. Denn ich habe mich dazu entschieden auf meinem Weg zu noch mehr Minimalismus die Methode "Project 333" anzuwenden.


Was das heißt und wie es mir damit erging, erzähle ich dir nun - etwas verspätet. Aber wir wissen ja: "Besser spät als nie."



Was bedeutet es? Was ist erlaubt?


Bei diesem Projekt geht es darum, deinen Kleiderschrank zu minimalisieren auf genau 33 Teile. Sinn und Zweck des Ganzen ist es, zu merken, mit wie wenig wir auskommen können und dass eben doch immer etwas zum Anziehen im Schrank ist.


33 Teile klingt nicht viel. Die meisten von uns besitzen allein schon 33 Tops, manche vielleicht auch 33 Hosen oder Yogapants...


Zählt wirklich alles zu diesen 33 Teilen?


Nein, denn Unterwäsche, Pyjamas, Sportkleidung (es sei denn es ist deine Berufskleidung und du verbringst den ganzen Tag darin) und Nutzkleidung (z.B. Gummistiefel) gehören nicht dazu.


Der Start


Der Kommentar von meinem Mann: "Du hast doch schon nicht so viele Klamotten." Erst einmal empfand ich das schon als großes Kompliment und stimmte ihm innerlich zu. Denn wirklich voll ist unser gemeinsamer Kleiderschrank nicht. Und es hängt kein einziges Teil in meinem Schrank, welches ich nicht mindestens einmal getragen habe. Und die Teile, die ich bisher nur einmal getragen habe, sind mein vier festlichen Kleider. Die werden aber nicht aussortiert, denn die nächste Hochzeitsfeier oder ähnliches kommt bestimmt - und so muss ich nichts neues anschaffen, wenn ich schon etwas Schönes im Schrank habe.


Doch dann stand ich vor meinem Schrank.


Und irgendwie waren es um einiges mehr als 33 Teile, die mich anlachten. Dennoch fiel mir das Aussortieren gar nicht so schwer, wie befürchtet. Auch das Wissen, ich kann nach 3 Monaten wieder auf die restlichen Teile zurückgreifen (wenn ich sie denn vermisst habe) half mir.


Einzig und allein bei meinen Sportklamotten kniff ich ein Auge zu. Denn an sich hätte ich diese in meinem Fall mit zu den 33 Teilen zählen müssen, da ich zu dem Zeitpunkt jeden Tag in ihnen herumlief. In Anbetracht der Tatsache, dass wir uns mitten in einer Pandemie befanden/befinden, habe ich es aber dabei belassen.


Wie ging es weiter?


Die aussortierten Stücke kamen in zwei Kisten. Alle Schuhe, Hosen, Sommersachen etc. wurden sicher verstaut und ich war gespannt, welches Teil ich wirklich vermissen würde. Oder ob ich am Ende der 3 Monate nicht mehr genau wissen würde, was in den Kisten überhaupt drin war.


Tatsächlich war es einfach eine große Erleichterung als ich an den folgenden Tagen den Schrank öffnete. Alles in einem Fach liegen zu sehen, nicht überlegen zu müssen, welche Schuhe ich zu der Hose kombiniere und welche Jacke am besten zum Outfit passen würde, war eine Wohltat für meinen Geist.


Ich griff in den Schrank und egal, was ich griff, ich wusste, es ist mein Lieblingsteil und es würde zu allem anderen passen. Das fiel mir dadurch schon leichter, dass sich die letzten ein bis zwei Jahre ein klarer Stil herauskristallisiert hatte, der auf sehr neutralen und klassischen Teilen basierte.


Und nach den 3 Monaten?


Nach 3 Monaten hieß es dann: Kisten vom Dachboden holen. Und tatsächlich kamen mir direkt 3 Teile in den Kopf, die ich im Laufe dieser 3 Monate vermisst hatte. Dazu zählten zwei Pullis und eine Hose. Doch auf den Rest konnte ich wirklich gut verzichten.


Beim Durchgehen der Stücke, nahm ich also auf jeden Fall diese Teile heraus und noch ein paar wenige weitere, die ich zwar nicht direkt vermisst hatte, aber von denen ich wusste, ich trage sie mehrmals im Monat, wenn sie wieder im Schrank liegen.


Das Fazit?


Ich werde das Experiment mit Sicherheit erneut durchführen und hatte eigentlich vor nach den 3 Monaten, einfach ein paar Teile durch andere zu ersetzen und insgesamt nicht mehr als 40 Teile zur Auswahl zu haben.

Was mich daran gehindert hat? Der kleine Bauchbewohner, der sich in diesem Zeitraum sein Nest gebaut hatte und über die kommenden Monate sehr groß werden würde. Und da ich somit auch all meine Schwangerschaftskleidung wieder hervorholen musste und nicht genau abschätzen konnte, was mir wie lange noch passen würde, kam einfach alles wieder in den Schrank.


Aber nicht restlos alles. Tatsächlich blieb am Ende eine sehr volle Kiste übrig, die wieder auf den Dachboden wanderte und auf der dick und fett "Flohmarkt/zu verkaufen" steht.


Dieses kleine, aber feine Experiment, kann ich wirklich jeder nur ans Herz legen. Alleine um zu merken, wie viel mehr man zum Anziehen hat, wenn weniger im Schrank ist. Klingt paradox, aber überleg' dir mal genau, weshalb du vielleicht das Gefühl hast "nichts passendes" zu haben? Besteht dein Schrank nur aus deinen Lieblingsteilen oder haben sich da viele Teile zwischen gemogelt, die du nur hast, weil du sie in dem Moment des Kaufens oder noch einen Tag danach schön fandest?


Habt ihr das Projekt 333 schon einmal getestet? Würdet ihr es ausprobieren oder bekommt ihr schon Schweißausbrüche beim Gedanken daran?


P.S. Ich kann dir versprechen, dass niemand in deinem Umfeld merken wird, dass du immer wieder "das Gleiche" anhast.

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